Ajvar Festival in Berlin: „Ajvar verbindet!“

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Je mehr Hände mitmachen, desto besser – Ajvar ist eine Delikatesse der Gemeinschaft (Foto: Ivo Danchev)

Am 2. September ab 12.00 Uhr Mittag ist es wieder soweit! Dann werden sich viele Menschen, die sich nicht kennen, gemeinsam und freiwillig die Finger verbrennen und dabei noch Spass haben! Zum zweiten Mal findet das Ajvar Festival in Berlin statt. Der Sommelier und Weinhändler Lukas Ertl von Samovino und das serbische Restaurant Kafana laden alle Interessenten ins Kulturzentrum Nirgendwo in Friedrichshain ein, um eine alte europäische Tradition live kennenzulernen und mitzuerleben.

„Was der Hummus

dem Orient

ist der Ajvar dem Balkan!“

Die Hauptzutat, rote Spitzpaprika, ist wie das Land und ihre Menschen selbst. Sie ist schön gewachsen und ihre Haut glänzt in der Sonne. Ihre Farbe ist auffällig und feurig, doch sie kann süß schmecken oder auf der Zunge brennen. Ihre Zubereitung zum Ajvar verbindet die Menschen.

„Ihr rotes Fruchtfleisch

kann

süß oder scharf sein!“

Die Herstellung ist nicht schwer, aber zeitaufwendig. Nachdem sie über dem offenen Feuer gegrillt wurde, muss die Haut abgezogen werden, während die Schote noch heiss ist. Im Spätsommer, wenn der Herbst sich mit seinen Farben in der Natur ankündigt, erledigen viele flinke Hände im Kreis diese Arbeit. In den Dörfern des Balkans macht man einen Treffpunkt in einem der Gärten eines Nachbarn aus, bringt seine Paprika-Ernte mit und nach der gemeinsamen Zubereitung werden die Gläser mit dem frisch zubereiteten Ajvar untereinander verteilt.

„Alte Tradition

des Balkan

auf deutschem Boden“

Diese alte Tradition soll nun auf deutschem Boden aufleben. Weshalb es sich lohnt, am Festival teilzunehmen, hat uns Lukas Ertl im Interview erzählt. Kommt zahlreich und erlebt einen unvergessenen Balkan-Abend bei Arbeit, Speis, Trank und Musik!

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Das saftige Fruchtfleisch der roten Paprikaschoten auf dem Balkan gibt dem Ajvar seinen unverwechselbaren Geschmack. Nicht jede Paprika ist zur Zubereitung geeignet (Foto: Samovino)

Weshalb macht Ihr dieses Festival gerade mit Ajvar?
Nicht umsonst besingt Shantel die „Citizens of Planet Paprika“. Die rote Spitzpaprika steht wie kaum ein anderes Produkt für den Balkan und wir lieben die Tradition des hausgemachten Ajvars. Diese Traditionen werden aber immer weniger, weil sie meistens von Familien auf dem Land aufrecht erhalten werden. Wir glauben, es gibt gerade in urbanen Städten immer mehr junge Menschen, die sich wie wir selbst nach diesen Traditionen sehnen. Deswegen haben wir im letzten Jahr erstmals das Ajvar-Festival ins Leben gerufen und waren trotz schlechten Wetters vom Zuspruch begeistert.

Wie viel Paprika habt Ihr bestellt?
Dieses Jahr haben wir insgesamt eine halbe Tonne Paprika bestellt,  fünf mal mehr als im ersten Jahr.

Wie viel Ajvar soll daraus entstehen?
Genau wissen wir das gar nicht, mindestens ein Fünftel sollte nach dem Einkochen übrig bleiben, also mehr als 100 Liter. Vielleicht sogar 150.

Woraus besteht ein original Ajvar auf dem Balkan?
Wir halten uns an die einfachste südserbische Variante: rote Spitzpaprika, Sonnenblumenöl, Salz und etwas Essig.

Wie viele Tage habt Ihr für die Produktion eingeplant?

Normalerweise dauert die Produktion zwei Tage, da die Paprikas zum Abtropfen über Nacht aufgehängt werden muss. Wir beginnen schon am Vortag mit der Produktion. Der Großteil der Paprikas kommt dann am 2. September ab 12 Uhr auf den Grill. Dann geht es auch schon los mit schälen und einkochen. Das dauert nochmals drei bis vier Stunden, bis das Ajvar die richtige Konsistenz erhält. Die erste Produktion sollte um 17 Uhr fertig sein. Um 21 Uhr wollen wir den letzten Gulaschtopf vom Feuer nehmen und die letzten Gläser abfüllen. Das Festival selbst dauert natürlich bis spät in die Nacht – Live Musik und DJs spielen bis fünf Uhr morgens!

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Die Arbeit lohnt sich – auch wenn das Abschälen der Haut von der heissen Paprika wehtun kann (Foto: Samovino)

Wie viele Menschen können an der Produktion teilnehmen?
Wir haben Platz für ca. 20 Personen, die uns gleichzeitig helfen können. Sie sollen sich jede halbe oder ganze Stunde abwechseln, je nach Laune. Wir rechnen mit über 200 BesucherInnen innerhalb von acht Stunden, die Paprikas für unseren Ajvar verarbeiten werden.

Was passiert mit dem Ajvar?
Der wird gnadenlos am Abend gegessen und jeder, der mitmacht bekommt natürlich ein Glas mit. Wer keine mitnehmen konnte, kann sich auch im Nachhinein etwas im Restaurant Kafana abholen!

Woher kommt die Paprika?
Die Paprikas kommen aus der Nähe von Leskovac.

Denkt Ihr, dass Ajvar verbindet? 
Ajvar verbindet garantiert! Die geschätzt 400 BesucherInnen unseres Festivals allemal. Eine gemeinsame Produktion des Ajvars verbindet auch auf dem Balkan – nämlich ganze Familien und Dörfer. Essen und Kulinarik ist eine bedeutende Form der Kultur und hat wie Musik und andere Künste ein verbindendes Element, da sie Geschichten schreibt.

Mehr Infos unter:

samovino.com

kafana-berlin.de

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